Hürtgenwald-Simonskall, Simonskall 17, unter dem Privathaus
Westwall-Weg, Historischer Wanderweg im Kalltal, Bachtäler-Höhenroute
Kallbach Radtour
Führungen von März – November jeden ersten Samstag im Monat von 14.00–15.00 Uhr und nach Absprache unter Tel 02429 7241 (Herr Scholl)
Rureifel-Tourismus e. V.
An der Laag 4
52396 Heimbach
Tel 02446 80579-14
Der Sanitätsbunker in Simonskall
Der Sanitätsbunker in Simonskall wurde im Zuge der zweiten Ausbauphase des Westwalls 1938 errichtet. Er war für vier Sanitäter zur Erstversorgung von 20–30 Verwundeten ausgelegt. Im Herbst 1944 befand sich die Hauptkampflinie im Hürtgenwald nahe Simonskall. Bereits am 4. November gelang es dem 3. Bataillon des US-Infanterie-Regiments 110, den Ort und den Bunker zu besetzen. Der Sanitätsbunker ist heute von einem modernen Haus überbaut.
Nach dem Ersten Weltkrieg bauten viele Staaten in Europa aufwändige Grenzbefestigungen. Man glaubte, durch die abschreckende Wirkung dieser modernen Verteidigungsanlagen Konflikte in Zukunft verhindern zu können. Der Ausbau an der deutschen Westgrenze erfolgte ab 1936 in mehreren Phasen. Von den Nationalsozialisten als „Schutz- oder Friedenswall im Westen“ propagiert, war der Westwall jedoch Teil der Kriegsvorbereitungen des Deutschen Reichs. Zu den heute noch sichtbaren Überesten des Westwalls zählen vor allem Panzersperren (Höckerlinien) und Bunker.
Am 28. Mai 1938 befahl Hitler den beschleunigten Ausbau der Westbefestigung. Umgesetzt werden sollte dieser Befehl im Rahmen des „Limesprogramms“ unter Oberaufsicht von Fritz Todt und begleitet von einer politischer Propagandakampagne. Eine Vielzahl von Bautypen, so genannte Regelbauten, wurden vorgegeben. Der Sanitätsbunker Simonskall entsprach dem Regelbau 32 mit einer Größe von 10,20 x 14,90 m und 1,5 m starken Außenwänden. Der Krankenraum I für „Gaskranke“ hat beispielsweise eine Größe von 2,70 x 5,00 m und nahm 10–15 Betten auf.
Der Sanitätsbunker wurde von Mitgliedern des Geschichtsvereins Hürtgenwald e. V. wieder hergerichtet. Es handelt sich um den einzigen erhaltenen Sanitätsbunker in NRW. Er ist an den „Historisch-Literarische Wanderweg® - Hürtgenwald 1938–1947“ angebunden. Der Wanderweg verbindet auf ca. 43 km Länge sieben Themenschleifen miteinander. Diese geben den interessierten Besuchern einen Einblick in die Kämpfe im Hürtgenwald 1944/45 und deren Hintergründe. Zudem informieren sie über die anschließende Darstellung der Kriegsereignisse in der internationalen Literatur. Von Simonskall sind die Themenschleifen Kall Trail, Westwall-Weg und Ochsenkopf-Weg zu erreichen.