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  3. Der römische Steinbruch bei Kall
  • Zwischen Kall und Gemünd 1 km nordwestlich von Kall an der L 204, Wanderparkplatz; der kleine Steinbruch liegt vom Parkplatzgelände ca. 100 m Richtung Kall.

  • Der Fußweg führt durch ebenes Gelände.

  • Pingenwanderpfad, örtlicher Rundwanderweg 2

  • Eifel-Höhen-Route, Tälerroute Urft-Radweg

  • Nordeifel Tourismus GmbH
    Bahnhofstr. 13
    53925 Kall
    Tel 02441 99457-0

  • www.nordeifel-tourismus.de
Bundsandstein mit Spuren von Abbau durch Menschen

Der römische Steinbruch bei Kall

  • 246 Mio.
  • ca. 2./3. Jh.

Der Steinbruch bei Kall zeigt typisch römische Abbauspuren (Foto: Michael Thuns, LVR-ABR)


Die Römer waren die Ersten, die im Rheinland Bauwerke aus Stein errichteten. An der Felswand bei Kall brachen einst Steinbrucharbeiter große Quader aus dem Buntsandstein. Dies bezeugen heute noch typische Abbauspuren aus römischer Zeit.

Buntsandstein entsteht

Der Buntsandstein bei Kall gehört zu einem größeren Vorkommen dieses Sedimentgesteins, das sich von hier über den ehemaligen Mechernicher Bergwerksbereich bis nach Nideggen erstreckt. Die Entstehung fällt in die Zeit der Unteren Trias vor etwa 250 Millionen Jahren. Während dieser erdgeschichtlichen Epoche herrschte bei uns Wüstenklima. Seltene, dann jedoch sehr starke Regenfälle ließen reißende Ströme entstehen, die ältere verwitterte Gesteine über weite Strecken transportierten. Die Ablagerungen verfestigten sich durch Druck und bildeten so den Sandstein der Eifel.

Römischer Steinbruch

Der Buntsandstein der Nordeifel wurde in römischer Zeit sowohl für den Haus- und Wasserleitungsbau als auch für die Errichtung von Grabmonumenten und Weihsteinen verwendet.

Entlang der getreppten Felswand bei Kall sind auf einer Breite von etwa 11 m deutliche Abbauspuren zu erken-nen. Römische Steinbrucharbeiter haben hier langrechteckige Quader von ca. 30 cm Stärke aus dem Fels herausgehauen („freigeschrotet“). Die bogenförmig angeordneten, kammstrichartigen Hiebspuren zeugen von römischen Abbautechniken. Mit eisernen Picken (Zweispitz) haben die Arbeiter zunächst Gänge rings um die einzelnen Blöcke ausgehackt und bis auf die gewünschte Dicke der Quader in den Fels eingetieft. An der Vorderseite schlugen sie anschließend Keillöcher in den Fels, in die sie dann mit dem Vorschlaghammer Eisenkeile trieben. Durch Schläge auf die Keile lösten sich die Blöcke vom festen Untergrund.

Die verhältnismäßig geringe Größe des Kaller Steinbruchs lässt vermuten, dass wohl nur gelegentlich für den lokalen Bedarf Blöcke gebrochen wurden. Während sich Steinbrüche am Rhein und in der Nordeifel sonst überwiegend in kaiserlichem Besitz befanden und vom Militär betrieben wurden, dürfte der Buntsandsteinabbau hier ähnlich dem an den Katzensteinen bei Mechernich durch einen Privatunternehmer erfolgt sein.

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