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  • Euskirchen, Rüdesheimer Platz (Adresse: Kommerner Straße 1)

  • Jakobs-Pilgerweg von Köln nach Trier (Abstecher zum Rüdesheimer Platz)

  • Erftradweg (Abstecher zum Rüdesheimer Platz)

  • Stadtführungen können im Stadtmuseum Euskirchen im Kulturhof,
    Wilhelmstraße 32-34,
    53879 Euskirchen,
    Tel. 02251 6507437,
    gebucht werden.

  • Infopunkt am Bahnhof/Kundencenter der SVE (Oststraße 1-5)
    Öffnungszeiten:
    mo-fr 7-18 h,
    in den Schulferien 9-15 h
    Tel.: +49.2251.1414145 (InfoPunkt)
    bzw. +49.2251.14140 (KundenCenter)

    oder

    Tourismusbüro
    Kölner Straße 75,
    53879 Euskirchen
    Öffnungszeiten:
    mo + mi + fr 8.30-12.30 h,
    di + do 8.30-12.30 u. 14-16.30 h
    Tel.: +49.2251.14226,
    Fax: +49.2251.1458226

  • www.euskirchen.de
Alte Zeichnung des Stadttores

Das Rüdesheimer Stadttor in Euskirchen

  • 1355
  • 1501
  • 1702
  • 1842

Erinnerungsriss des Rüdesheimer Tores 1850, gezeichnet von Engelbert Rövenich.


Mit Erhalt der Stadtrechte 1302 wurde für die bis dahin nur durch Wall und Gräben gesicherte spätmittelalterliche Stadt Euskirchen ab 1355 der Bau einer Stadtmauer begonnen, deren Fertigstellung im Süden etwa 100 Jahre später erfolgte. Das Rüdesheimer Tor war eines der drei dazugehörigen und historisch belegten Stadttore. Es wird 1501 erstmals erwähnt. Seine Bezeichnung erhielt das Tor durch die rund 1 km entfernt liegende Hof-anlage Rüdesheim. 1702 wurde die Stadtbefestigung im Spanischen Erbfolgekrieg durch französische Truppen stark beschädigt und verfiel zunehmend. Seit Anfang des 19. Jhs. wuchs die Stadt im Zuge der aufkommenden Industrialisierung über die Mauergrenzen hinaus, sodass die ehemalige Befestigungsanlage ihre Funktion verlor und Mitte des 19. Jhs. niedergelegt wurde, 1842 wurde das Rüdesheimer Tor abgerissen.

Infotafel vor Ort (PDF, 1,7 MB)

Das Rüdesheimer Tor

Die Neugestaltung des heutigen Rüdesheimer Platzes erforderte im Frühjahr des Jahres 2012 umfangreiche Abbrucharbeiten im Bereich der Bendengasse. Das LVR-Amt für Bo-dendenkmalpflege im Rheinland begleitete diese Arbeiten und führte eine archäologische Bestandsaufnahme der noch im Boden vorhandenen Reste des Stadttores durch. Dabei handelte es sich um Teile des nach stadtauswärts liegenden Zwingers mit Vortor und vorgelagerter Brücke. Vor allem die fast 28 m lange südliche Wange des Zwingers war im Boden bis zu 2,30 m hoch erhalten. Der Zwinger diente der Verteidigung vor Eindringlingen und war ein befestigter Raum zwischen Vortor und Haupttor (bodenkundlich nicht erfasst, da weiter östlich gelegen). In der Tordurchfahrt war das alte Straßenpflaster in Teilen erhalten, in dem sich Karrenspuren eingefahren hatten. Die beiden Brückenbögen wurden als Sichtmauerwerk aus gemauerten Ziegeln ausgeführt und waren bei einer erfassten Höhe im Boden von 2 m gute 4 m breit. Teile der heute noch vorhandenen, ehemals 1450 m langen Stadtmauer mit ihren sieben Wehrtürmen belegen, dass das Bauwerk aus Buntsandstein und hellen Sandsteinen bestand. Die mittelalterlichen Funde zeigten mit seinen später entstandenen Anbauten die wechselvolle Geschichte der Anlage und des Stadtviertels um das Viehplätzchen im 19. Jahrhundert.

Erinnerung und Beleg

Aus dem Jahr 1850, also acht Jahre nach Niederlegung des Rüdesheimer Tores, stammt ein detailreicher Erinnerungsriss, der neben dem Zangentor mit quadratischem Torturm (Haupttor) im Osten eine Zwingeranlage zeigt, die einen zinnenbekrönten Mauerabschluss (Vortor) im Westen mit davorliegender Brücke aufweist. Auf dem Grundriss ist neben dem Stadtgraben, der unter der Brücke hindurchführt, ein zweiter verzeichnet, der beidseitig an die Zwingertorfundamente anschlägt (die Zeichnung ist „gesüdet“, Osten liegt also am linken Blattrand). Die dokumentierte Toranlage wurde als archäologisches Denkmal durch Umplanung der Bebauung im Boden geschützt und ist für spätere Nachforschungen erhalten. Die Mauerverläufe finden jedoch Berücksichtigung in der heutigen Platzgestaltung: Brücke und westlicher Torabschluss als Sitzsteine, die anschließenden Torwangen sind in der Platzoberfläche markiert.

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